Schlußvotum 8.17 / Homosexuell orientierte Mitchristen
Wir begrüßen, daß im Bistum ein Arbeitskreis ,,Homosexuelle
Mitchristen und Kirche`` gebildet wurde, dem Pastorale Dienste
und Ehrenamtliche, Fachleute sowie Männer und Frauen mit
homosexueller Orientierung angehören. Es ist anzustreben, daß
Vertreter von Gruppierungen, die an diesem Gespräch Interesse
haben, daran teilnehmen können. Ziel dieses Gespräches soll
sein, einander zu verstehen und gegenseitige Vorurteile
abzubauen. So können dann Wege des Miteinanders in der Kirche
entworfen werden, die dazu beitragen, die Gefühle homosexueller
Menschen und deren Erfahrungen mit Freundschaft und personaler
Partnerschaft zu würdigen und Möglichkeiten zu einer Integration
in die Gemeinden zu eröffnen.
Dieses Gespräch soll auch in den Gemeinden gesucht werden.
Begründung zu Schlußvotum 8.17:
Nicht wenige unserer Mitchristen sind homosexuell liebende und
lebende Männer und Frauen. Viele von ihnen erfahren Ablehnung
und Ausgrenzung, sowohl in der Gesellschaft als auch in der
Kirche. Da es Aufgabe der Kirche ist, sich gerade mit Menschen
zu solidarisieren, die in einer nicht einfachen Situation leben,
sind diesen Mitchristen gegenüber deutliche Zeichen der Annahme
und der Dialogbereitschaft nötig. Insbesondere muß jegliche Form
der Diskriminierung abgebaut werden. Auch der römische
Katechismus lehnt eine Diskriminierung homosexuell lebender
Menschen ab. Viele Homosexuelle empfinden es aber als
verletzend, daß sie - nach Ansicht des römischen Katechismus -
ihre Sexualität nicht leben dürfen. Dieser Widerspruch wird auch
ein Thema des Arbeitskreises sein.
Wenn schon das Sprechen allgemein über Sexualität für viele nicht einfach ist, so muß davon ausgegangen werden, daß das Sprechen speziell über Homosexualität noch viel schwerer und mit Vorurteilen behaftet ist. Deshalb werden hier keine konkreten Schritte vorgeschlagen, sondern es soll nur ein Weg zu einem christlichen Miteinander initiiert werden.